Aernout Mik
Exhibition from April 30 2016 till June 12 2016
Curated by Damian Jurt
(e) Aernout Mik (b. 1962, NL) questions political authorities and social imbalances in global society and uses these to develop video installations. Inspired by media images of the everyday, Mik creates multi-channel videos with actors, shown on large screens. Although his videos are fictional, they give the impression of being documentary and thereby evoke a play of perception between reality and staging. The exhibition reflects the fact that people have created systems such as the finance industry or certain technologies, which are no longer under control and can therefore become an existential threat. An example of this is the nuclear catastrophe in Fukushima, the starting point for the walk-in video installation, Cardboard Walls. On two projections a migrant camp can be seen, in which those affected are accommodated in temporary cardboard booths. The situation intensifies when the board of directors of the company responsible for the accident makes a public apology and collective frustration, shock, solidarity and finally liberation ensue. The spatial installation in the exhibition space, a labyrinth similarly made of cardboard, allows observers to imagine themselves in the precarious situation. In this way it appeals to our recognition that the dangers of uncontrollable systems can in the end affect everyone. The exhibition takes place in the context of the 20th anniversary of the Biel/Bienne Festival of Photography.
(g) Aernout Mik (*1962, NL) hinterfragt politische Instanzen und soziale Schieflagen der globalen Gemeinschaft und lässt daraus Videoinstallationen entstehen. Inspiriert durch Alltagsbilder der Medien, realisiert Mik mit SchauspielerInnen mehrkanalige Videoarbeiten, die auf Grossleinwänden gezeigt werden. Obschon seine Videos fiktiv sind, vermitteln sie den Eindruck des Dokumentarischen und evozieren dadurch ein Wahrnehmungsspiel zwischen Wirklichkeit und Inszenierung. Die Ausstellung reflektiert den Umstand, dass Menschen Systeme wie die Finanzwirtschaft oder gewisse Technologien erschaffen haben, die sich nicht mehr beherrschen lassen und dadurch zu einer existenziellen Bedrohung werden können. Exemplarisch dafür steht die Nuklearkatastrophe von Fukushima, welche die Ausgangslage der begehbaren Videoinstallation Cardboard Walls ist. Auf zwei Projektionen ist ein Flüchtlingslager zu sehen, in dem die Betroffenen in temporären Kartonkojen untergebracht sind. Die Ereignisse verdichten sich, wenn das Direktionsgremium der für den Unfall verantwortlichen Firma eine öffentliche Entschuldigung erbringt und daraus kollektive Frustration, Betroffenheit, Solidarität und zuletzt Befreiung hervorgeht. Die räumliche Installation im Ausstellungsraum, ein Labyrinth ebenfalls aus Karton, erlaubt es den Betrachtenden, sich in die prekäre Situation hineinzuversetzen. Dadurch wird die Erkenntnis hervorgerufen, dass die Gefahren unkontrollierbarer Systeme letztlich alle Menschen betreffen können. Die Ausstellung findet im Rahmen des 20. Jubiläums der Bieler Fototage statt.